Vom 17. bis zum 21. September fand in Ulm gegenüber einer Produktionsstelle von Elbit Systems das »Shut Elbit Down« Protestcamp statt. Ein Bericht von Tabea Werhan.
Um die 200 Aktivist:innen kamen aus vielen verschiedenen Städten zusammen, um gegen die israelische Rüstungsfirma Elbit Systems und für ein freies Palästina zu demonstrieren. Die Botschaft war klar: Solidarität mit Palästina heißt gegen die Maschinerie des Völkermords und dessen Profiteure aktiv zu werden.
Elbit Systems ist der größte Rüstungskonzern Israels. Drohnen und Überwachungstechnik von Elbit werden täglich gegen die palästinensische Bevölkerung eingesetzt. Diese Waffen werden in den besetzten Gebieten »erprobt«, bevor sie weltweit exportiert werden.
Waffenexporte in alle Welt
Trotz anfänglicher Behinderung durch die Polizei gelang es, das Camp durchzuführen. Es fanden verschiedene Workshops, Vorträge und kulturelle Abende statt. Dabei ging es auch um den Einsatz von Elbit-Waffen in anderen Kämpfen weltweit.
Elbits Produkte werden unter anderem nach Brasilien, Chile, Mexiko, Kolumbien, Aserbaidschan, den Philippinen und auch an die Bundeswehr verkauft. In vielen Ländern nutzen Herrschende diese Elbit-Produkte, um die eigene Bevölkerung zu überwachen und einzuschüchtern. Doch die Atmosphäre im Camp zeigte: Widerstand ist möglich und am wachsen.
Am Freitag organisierten Teilnehmer:innen des Camps mehrere Infostände in der Innenstadt. Passant:innen zeigten sich vorwiegend solidarisch und manche Anwohner:innen brachten dem Camp Lebensmittel.
»Shut Elbit Down – Genozid beginnt hier«
Außerdem fand eine Solidaritätsdemonstration vor dem Gefängnis in Ulm statt, in welchem sich einer der »Ulm 5« befand. Die »Ulm 5« sind eine Gruppe von »Palestine Action«, die eine Woche zuvor in ein Werk von Elbit Systems eingedrungen waren und dort Sachbeschädigung im Wert von einer Millionen verursacht haben. Es war ein bewegender Moment, als Gefangene aus ihren Zellen mit »Free Palestine« Rufen antworteten.
Am Samstag kletterten Aktivist:innen auf Fahnenmasten des Wochenmarkts vor dem Ulmer Münster und entrollten ein Plakat mit den Worten »Shut Elbit Down – Genozid beginnt hier«. Nachmittags demonstrierten um die 1.000 Aktivist:innen durch die Stadt und bis vor die Produktionsstätte von Elbit.
Bewegung auf der Straße ist auch hier in Deutschland weiterhin wichtig. Die Bundesregierung liefert weiterhin Waffen an Israel und kauft bei Elbit ein.
Foto: »Shut Elbit Down« Protestcamp in Ulm: Aktivist:innen diskutieren über die Rolle, die Waffensysteme von Elbit überall auf der Welt spielen (Bild von SVU).